3D World Tennis

Amiga


Startscreen

Der Name "Simulmondo" steht bei mir nach meinem Test von 3D World Tennis für Spiele der absoluten Abgewöhnunsklasse, Brechreize und Unverständnis. Auf jeden Fall muss ich wohl nach dem Test des angesprochenen Spiels der italienischen Softwareschmiede mein Tellerchen nicht leergegessen oder eine andere Totsünde begangen haben, denn als ich gerade den einen Test beendet hatte, griff ich zielsicher zu dem nächsten Spiel dieser Firma. Naja, jetzt hab ich es wenigstens (hoffentlich!!!) hinter mir.

Das Startmenü und so sehen unsere Möglichkeiten als Manager aus

In diesem Spiel geht es vorrangig allerdings nicht um das Spielen des weissen Sports, sondern um das Management eines Spielers. Unter dem wohlklingenden Hauptmenüpunkt "Arcade" verbirgt sich zwar auch ein Einzelspielmodus, auf diesen möchte ich aber nicht explizit eingehen, sondern nur später über das Spielerische berichten. Ihr könnt mit bis zu fünf Leuten an einem Rechner Euren neuen Zögling an die Weltspitze leiten. Dabei gibt es nicht nur knallhartes Training und neue Schläger und Bespannungen, die ihr im Tennisshop kauft, sondern ihr müßt Euch auch um die richtige Turnierplanung und Sponsorenpflege kümmern. In den "Archiven" ruft ihr zusätzlich den Turnierplan und die aktuelle Weltrangliste ab. Das Spiel scheint zwar irgendeine Lizenz zu besitzen, da dort und auch im Spiel selber reale Tennisspieler als Gegner auftreten, allerdings sind diese für Euch als Charaktere tabu und ihr dürft Euch unter anderem mit den Herren Donelly und Lacroix herumschlagen.

Unter "Darbietung" verbergen sich Einzelspiele Hier kann man ein paar Sachen zum Spiel einstellen

Während die anderen Eingreifmöglichkeiten als Manager zwar sehr beschränkt, aber wenigstens nicht wesentlich abschreckend wirken (auch wenn es sehr realistisch ist, dass man im Tennisshop die Schläger und die Bespannung samt entsprechender Härte getrennt kaufen und danach frei kombinieren kann), lassen Eure ersten Trainingseinheiten schon vermuten, dass Simulmondo wieder voll zugeschlagen hat. Im Wesentlichen sieht das Training so aus, dass ihr einen Schlag wählt, der mit der Ballmaschine geübt werden soll und ihn dann mit der Maus ausführen sollt. Ein Linksklick ist die Rückhand, rechts ist die Vorhand (wenn ich mal von einem Rechtshänder ausgehen darf). Dabei seht ihr allerdings keinen Spieler, sondern lediglich dessen Schläger durch den Bildschirm zischen. Je mehr ihr trainiert und wenn ihr ein bißchen Geschick dabei habt, werdet ihr zwar besser, dafür hat der gute Junge dann weniger Power fürs nächste Turnier.

So sieht das Training aus Auf Sponsorenjagd, kein Wunder, dass keiner für das Spiel zahlen will

Bevor die Programmierer den Turniermodus zusammengeschustert haben, scheinen sie zumindest das Training gespielt zu haben. Oder vielleicht war es auch Einsicht, dass es sowieso nichts mit einem guten Spielmodus wird, die die Italiener dazu gebracht hat, dass ihr bei diesem Spiel nicht unbedingt die Matches Eures Schützlinges selber spielen müszlig;t, der Computer kann dies auch simulieren. Allerdings scheint der Computergegner doch absolut schlecht, so dass die Verführung, einmal den Fehler, während der Simulation auf "Play Arcade" zu klicken, zu begehen, doch erheblich ist. Das Spiel sehr ihr dann wieder aus der unnötig mit verschiedenen Screens geschwängerten Perspektive, die schon im Training für Kopfschütteln sorgte. Ihr seht die Schläger beider Kontrahenten in je einem eigenen Screen von hinten, dazu das Scoreboard und eine Art Übersichtsradar. Ihr steuert nur die Schläge selber, wie man dabei zum Beispiel einen Netzangriff initiiert, blieb mir verborgen

Das Spiel wird simuliert Hier hat der Spieler einen gehörigen Fehler gemacht: er hat zum Spielmodus gegriffen

Erstmal das Positive. Während bei "3D World Tennis" der eine Ball in der Bewertung geschenkt war und nur deswegen vergeben wurde, damit kein Spiel null Bälle bekommt, so hat sich der "GP Tennis Manager" diesen einen Ball klar verdient. Wenn man nur den Managerteil mit dem Training betrachtet, so ist dieser sicherlich zwar spartanisch, aber verspricht durchaus ein bisserl Spielspaß; ihm würde ich wohl so drei Bälle geben. Allerdings bin ich der Meinung, in einer Kategorie "Tennisspieletests" im Wesentlichen auf das Match an sich eingehen zu müssen, da ist "GP Tennis Mananger" ähnlicher Schrott wie sein Bruder aus gleichem Hause. Wie man eine Firma Simulmondo nennen kann, die die Welt so schlecht simuliert, würde ich mal für eine Mischung aus blankem Hohn und Selbstüberschätzung beurteilen. Wer sich nur auf den Managerteil und das ätzende Training beschränkt, kriegt noch ein halbwegs erträgliches Spiel (da man sich nicht so viel mit dem Spielmodus rumschlagen muss). Wer allerdings auch seinen Spieler selber spielen möchte, der sollte um dieses Spiel einen riesigen Bogen machen.

Das näste Turnier geht los... ... und ist gottlob bald vorbei
Die Weltrangliste mit hohen Namen Immerhin stehen sie mit ihrem Namen zu dem Mist, den sie verzapft haben


 Hersteller: Simulmondo
 gestete Version: Amiga
 Erscheinungsdatum: 1990


 Spielwertung:
   
1 von 10 Bällen

Bericht von Florian Büchting am 10.10.2002