Tie Break

Amiga


Startscreen

Starbytes "Tie Break" gehört zweifelsfrei in die Riege der absoluten Tennis-Klassiker. Viele innovative neue Ideen brachten neues Leben in die Tennisspielewelt. Auch wenn das Spiel von 1990 ist und damit auch schon ein gutes Jahrzehnt auf dem Buckel hat, lohnt sich sicherlich ein Blick auf dieses Tennisspiel. Wir haben uns für die Amigaversion entschiden, das Spiel ist aber so gut wie auf allen damaligen Systemen erschienen.

Eher spartanisch: die Auswahl der Spielarten Sehr gelungen: die Schlägerauswahl

Das Startmenu ist eher spartanisch: es gibt einen Turniermodus, bei dem allerdings nur menschliche Teilnehmer möglich sind, den Menüpunkt "Training", hinter dem sich einfache Einzelspiele verbergen und das "World Tournament". Hier werden die 16 vorhandenen Charaktere frei in menschliche und computergesteuerte Spieler eingestellt, mit denen dann Turniere gespielt werden. Zur Auswahl stehen dort die vier Grandslams, das Masters und der Daviscup. Nach den Turnieren gibt es eine Weltrangliste, die theoretisch ewig geführt werden kann. Das ganze findet auf vier Belägen (Sand, Gras, Hardcourt, Teppich) statt. Sehr gelungen ist auch, dass der menschliche Spieler eine Auswahl aus verschiedenen Rackets hat. Weiche Bespannung gibt mehr Ballgefühl und Genauigkeit, dafür hat man mit harten Saiten mehr Bumms. Die Schlägerläge kann auch je nach Geschmack und Gegner gewählt werden.
Ein wesentlicher Grund, warum "Tie Break" zu einer Tennisspiellegende wurde, sind sicherlich die Charaktere. Die Portraits aller Charaktere sind im Karikaturstil gehalten. Darunter finden sich zum einen Abbilder realer Tennisgrößen. Starbyte hat zum Beispiel Boris Becker als Boris Bröckel in den Ring geschickt. Berühmt-berüchtigt sind aber vor allem die Gastauftritte von den Redakteueren Manni Kleimann (ASM) und Heini Lehnhard (Power Play).

Der legendäre Auftritt von Heinrich Lehnhard Aber auch Boris Becker ist als B Bröckel dabei

Das Spielkonzept selber fällt dann ganz klar unter "unüblich" ihr seht das Spiel direkt von oben aus der Vogelperspektive. Wohin der Spieler läft, wird allein vom Computer gesteuert, ihr selber kümmert Euch nur um den Schlag. Die einzige Einschränkung dabei ist, dass ihr dem Computer nach Eurem Schlag sagen könnt, dass ihr nun einen Netzangriff möchtet. Nachdem jedoch der Schlag am Netz ausgeführt wurde, muss man dies wieder bestätigen, sonst sehr ihr Euren Schlägerschwinger wieder gen Grundlinie laufen. Die Schlagsteuerung ist völlig anders als bei anderen Produkten. Die vier Schlagarten sind auf die vier Richtungen des Joysticks gelegt. Wenn ihr den Stick nach oben bewegt, bedeutet das einen flachen Stroke. Die Richtung unten ist der Lob, rechts und links liegen Topspin und Slice. Auf Knopfdruck wird lediglich dem jeweiligen Schlag "mehr Nachdruck" verliehen. Die Schlagrichtung wird lediglich aus dem Treffzeitpunkt gesteuert. Auch wenn sich das ganze schwammig und merkwürdig klingt, sind damit unglaublich präzise Schläge möglich.

Vier Beläge stehen zur Wahl Beim Turniermodus kann man jeden Spieler frei belegen

"Tie Break" ist einfach ein absoluter Klassiker. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich vor mehr als zehn Jahren am Amiga versuchte, die ersten präzisen Schläge aus dem Quickshot Joystick rauszuwürgen, was für ein Triumph ein Matcherfolg dann im Endeffekt in diesem knackig schweren Spiel ist. Starbyte ging mit diesem Spiel sicherlich unübliche Wege, viele von Euch werden auch über das Spiel geteilter Meinung sein - ich persönlich kann nur sagen, dass mir "Tie Break" eine Menge Spaß macht und eine absolute Herausforderung für jeden Tennisspielfan ist. Leicht nervig ist allerdings das Verhalten beim Netzangriff. Jedes Mal den Spieler an die T-Linie zu fesseln, das wäre auch einfacher möglich gewesen!

Auf Rasen im Doppel Spielszene


 Hersteller: Starbyte
 gestete Version: Amiga (eur)
 Erscheinungsdatum: 1990


 Spielwertung:
   
7 von 10 Bällen

Bericht von Florian Büchting am 8.10.2002