Final Set Tennis

Super Famicom


Startscreen

Die Firma "Forum" brachte im September 1993 auf den Markt. Wer so frech ist, einen Namen zu wählen, der so nahe an unserem geliebten Tennisspiel ist, der wird natürlich genauestens unter die Lupe genommen.

Aus dem Intro Aus dem Intro

Das Spiel startet mit einem nett gemachten Intro schonmal vielversprechend. Als erstes fällt der Blick auf das interessante Optionsmenu. Denn nicht nur "Standartkram" wie Sound lassen sich hier einstellen, sondern es finden sich auch zwei weitere, sehr spannende Optionen. Zum einen kann man die Schlägergröße der einzelnen (menschlichen) Spieler einstellen, zum anderen kann man in drei Stufen die Spielgeschwindigkeit bestimmen. Allerdings macht das Spiel deutlich am meisten in der "Fast"-Einstellung Spaß.

Wir stellen unseren Gegner ein (Trainingsmodus) Cool: die Schlägerfunktion

Danach sieht alles nach klassischer Tenniskost aus: es gibt sämtliche Kombinationen in Einzel- und Doppelspielen (Vierspieleradapter unterstützt), einen Karrieremodus und einen Trainingsmodus. Bei letzterem hat man zwar an der Ballmaschine gespart, dafür kann man sich einen Computerspieler so einstellen, wie man ihn gerne hätte. Allerdings hätten es ruhig ein paar mehr Charaktere sein können, insgesamt gibt es deren acht. Hinzu kommen die klassischen drei Beläge Hardcourt, Rasen und Sand. Während im Einzelspielmodus die Charaktere feste Eigenschaften haben, kann man im Karrieremodus diese durch Matches ausbauen.

Schöne Auswahl Wie unfair: zwei Jungs gegen zwei Mädels

Vor dem Spiel steht dann noch die animierte Seitenwahl, ein ganz nettes Beiwerk ohne wirklichen Nährwert. Danach geht es endlich los. Nicht nur der Name, auch die Perspektive erinnern klar an Humans Referenzprodukt. Sehr schnell macht das Spiel Spaß, scheint ein nettes Spielchen für das entspannende Match zwischendurch zu sein, aber relativ bald macht sich auch Ernüchterung breit: zwar scheinen mit den vier Schlagvarianten (Topspin, Slice, Lob, Stroke) alle Varianten für ein gelungenes Spiel vorhanden zu sein und die Ballphysik macht zumindest keinen so schlechten Eindruck, wie es die klobigen Sprites vermuten lassen könnten, aber wenn man dann ein bisserl experimentiert, findet man so manche Ungereimtheit. Dass es möglich ist, Bälle in jedem Fall noch platziert zu treffen, die sich bereits deutlich im Rücken des Spielers befinden, macht viele gute Ansätze, die dieses Spiel macht, kaputt. Schade, denn auch der Doppelmodus hat ansonsten (bis auf die rumeiernden Computerspieler) auch das Potential zum Partyspiel.
Ein weiteres wichtiges Faktum ist, dass man wie bei anderen Spielen auch versucht hat, einen Energiefaktor einzubauen. Ich kann nicht von mir behaupten, in der ersten Phase des Spieles viele Bälle getroffen und meinen Gegner zu langen Ballwechseln gezwungen zu haben, vielleicht habe ich auch einfach die Charaktere mit Herzkrankheit erwischt, denn nicht selten nimmt die Poweranzeige schnell bedrohliche Zäge an. Da helfen auch nicht die Seitenwechsel, die wieder neue Kraft geben.

Hilfe, wir haben einen Riesenspieler! Energie tanken beim Seitenwechsel

"Final Set Tennis" ist aufgrund mehrerer Ungereimtheiten im Wesentlichen einfach der Versuch, einen billigen Abklatsch von Final Match Tennis herzustellen. Schade, denn auch dieses Spiel hat trotz technischer Mängel durchaus das Potential zu einem soliden bis guten Spiel. Kleine Schnitzer stören hier gewaltig und verhindern eine bessere Wertung.


Spielszene Spielszene
Drei Beläge stehen zur Wahl Einloggen für die Tour



 Hersteller: Forum/Open Source
 gestete Version: Super Famicom (jap)
 Erscheinungsdatum: September 1993


 Spielwertung:
   
5 von 10 Bällen

Bericht von Florian Büchting am 1.10.2002