Kaum ein Spiel, was ich hier vorgestellt habe, hat wohl so eine bewegte History wie dieses Modul. 1989 brachte
Nintendo das Spiel als "Jimmy Connors Tennis" auf den Markt, Misawa legte es 1993 neu als "Jimmy Connors No Pro Tennis"
auf. Später publizierte Ubi Soft das genau gleiche Spiel mit dem französichen Tennishelden Yannick
Noah noch einmal in unserem Nachbarland. Ein paar Eckdaten von Connors beeindruckenden Karriere: er war von 1972 bis 1992
Tennisprofi, erzielte dabei 109 Einzeltitel (8 Grandslams), war 16 Jahre ununterbrochen ein Top 10-Spieler, davon 160 Wochen in Folge
Nummer 1. Yannick Noah kann da mit "lediglichl" 23 Einzel- und 16 Doppeltiteln auf eine nicht ganz so beeindruckende Karriere zurückblicken.
Das Spiel selber ist eher bieder. Wenn man nur einen Gameboy hat, kann man entweder mit der
Ballmaschine trainieren oder den Karreiemodus, bei dem man verschiedene Turniere spielt, anfangen
oder fortführen. Dazu gibt es die Wahl zwischen drei verschiedenen Schwierigkeitsgeraden. Wenn
man dann noch seinen Namen angegeben hat, steht dem Start ins Spiel nichts mehr im Wege.
Der erste Eindruck vom Spiel ist absolut positiv. Der Court, der von schräg hinten gezeigt wird,
sieht echt gut aus, im Hintergrund befindet sich das Scoreboard. Allerdings ist der optische Eindruck auch das
beste an diesem Spiel. Zwar ist die Ballphysik recht nachvollziehbar, wie man aber einen Ball platzieren kann,
scheine weder ich noch der Computer kapiert zu haben. Dadurch ist das ganze Spiel doch sehr merkwürdig, man hat nur
per Knopf die Wahl zwischen einem harten Schlag und einem Lob.
Ob man sich jetzt für "Jimbo" oder Yannick Noah entscheidet, das Spiel ist einfach schlecht.
Von Anfang an kommt überhaupt keine Freude, kein Spielverständnis auf. Das technisch viel einfacher
gestrickte "Tennis" von Nintendo ist deutlich besser gelungen und der klare Sieger im Vergleich.
Selbst Fans von Connors oder Noah sollten sich den Kauf dreimal überlegen.
Hersteller: Misawa gestete Version: Jimmy Connors (us) Erscheinungsdatum: 1989 Spielwertung: 1 von 10 Bällen |
Bericht von Florian Büchting am 4.10.2002